Bauerschaftsschule aus Renslage

Bauerschaftsschule aus Renslage (Landkreis Osnabrück). Baujahr 1751. Wiederaufbau im Museumsdorf 1965.

Die große Wirkung der kleinen Schulen

Das kleine unscheinbare Gebäude bezeugt eine der pädagogischen Erfolgsgeschichten im ländlichen Raum in vorindustrieller Zeit. Initiiert und finanziert von den Bauerschaften als kleinsten dörflichen Einheiten des Zusammenlebens entstanden nach 1750 unzählige solcher kleinen schulischen Einrichtungen als Ausdruck einer veritablen Bildungsbewegung "von unten" und als Keimzelle der späteren Volksschulen des 19. Jahrhunderts.

Bildung für - fast - alle

60 Schüler nahmen hier um 1800 am Unterricht teil, auch dies ein Zeichen des großen Engagements, mit dem die bäuerlichen Betreiber die Bildung ihrer Dorfkinder voranbrachten. Zu dieser Zeit konnten wohl mehr als 80% der jungen Leute lesen, wenn sie die Schule verließen. Dies war nicht zuletzt ein Verdienst der hier unterrichteten Lehrer, die vielfach aus Handwerksberufen kamen, sich das notwendige Unterrichtswissen praktisch aneigneten und damit erste Schritte in Richtung auf die Professionalisierung des Lehrerberufs im ländlichen Raum gingen.

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