Hofanlage Quatmann

Hofanlage Quatmann aus Elsten im Landkreis Cloppenburg, erbaut 1803-1806. Wiederaufbau im Museumsdorf 1935-1936. Wiedererrichtung nach der Zerstörung durch Kriegseinwirkung 1959-1961.

Der beschwerliche Weg zum Richtfest

Als Georg Quatmann 1803 den Neubau des Haupthauses in Auftrag gab, konnte er nicht ahnen, wie nervenaufreibend sich die nächsten drei Jahre gestalten würden. Am 30. Mai schreibt er in sein Tagebuch: "Den 30ten haben wir Streit gehabt und sind aufgehört mit dem Zimmern. Erst 1804 sind wir wieder angefangen diesen 14ten September." Am 5. Juni 1805 kommt es dann zum "Aufwinden" des Hauses. Das am Boden verzimmerte Fachwerk des Hauses wird aufgerichtet, und anschließend werden die Gefache ausgemauert. 45 Meter ist das Haus nun lang, und die Ständer sind bis zu 60 cm dick.

Modern, warm und rauchfrei wohnen

Auch der Quatmannshof ist ein typisches Niederdeutsches Hallenhaus. Durchquert man die mächtige Diele, so geht man auf eine sogenannte "Scherwand" zu, die den Stallteil des Hauses vom Flett trennt. Solch eine Scherwand wurde in der Regel immer dann eingebaut, wenn das Haus mit einem Schornstein ausgestattet war. Denn der Hof Quatmann war ganz modern in seiner Zeit und zählte nicht mehr zu den verbreiteten "Rauchhäusern", bei denen der Rauch des Feuers durch das ganze Haus zog. Im Flett, wo die Bauernfamilie und das Gesinde ihre Mahlzeiten einnahmen, war man daher nicht nur vor dem Rauch, sondern auch vor der Kälte gegenüber dem Rest des Hauses geschützt.

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