Zimmerei Lürding aus Andorf
Eine neue Existenz
Für den Zimmermeister Johann Heinrich Lürding (1786-1859), der bisher im Pachtverhältnis in einem Heuerhaus gewohnt hatte, war die Amerikaauswanderung ein Wink des Schicksals. Er konnte nun von einem der Auswanderer ein 9 Hektar großes Anwesen erwerben und auf seinem Gelände Werkstatt- und Lagergebäude errichten. Auch Ställe und Scheunen für den landwirtschaftlichen Betrieb entstanden, aber die Zimmerei blieb weiterhin das Zentrum der Erwerbstätigkeit.
Kompetenz im Bauhandwerk
Die drei Söhne von Johann Heinrich Lürding erlernten beim Vater das Zimmermannshandwerk, machten aber bald von den Aufstiegsmöglichkeiten der Zeit Gebrauch. So spiegelt die Familiengeschichte der Lürdings die Aufstiegsmöglichkeiten der neuen Zeit. Hermann Heinrich, der 1821 geborene Sohn erwarb in Osnabrück die Befähigung und Berechtigung zur Errichtung öffentlicher Bauwerke - eine Möglichkeit, von der der Vater noch nicht einmal träumen konnte! Und auch der Enkel führte diese Linie fort. Johann Hermann Lürding (1856-1933) lernte wie sein Vater zunächst im elterlichen Betrieb, studierte dann aber an der Baugewerkschule in Holzminden und ergriff den Beruf des Architekten.