Forschung

Möbel, Schmuck, Kleidung, Keramik, Zinnteller, Maschinen und Haushaltsgeräte – all diese Objekte blieben sprachlos, wenn das Museum sie nur sammeln und nichts über sie in Erfahrung bringen würde. Forschungsprojekte im Museumsdorf, die häufig mehrere Jahre laufen, beschäftigen sich daher mit kultur- und regionalgeschichtlichen Fragestellungen. Sie erkunden das kulturelle Erbe Niedersachsens und schaffen die Grundlagen für thematische Sonderausstellungen und für die authentische Präsentation von Lebensumgebungen im Freilichtmuseum.

Forschungsprojekt Landdiskothek „Zum Sonnenstein“ – Freizeit, Konsum, Mobilität und Jugendkultur in der Region Weser-Ems

Die ehemalige Kultdiskothek „Zum Sonnenstein“ aus Harpstedt ist seit Juli 2021 als erstes Gebäude der zu den Themen Freizeit, Mobilität, Konsum geplanten neuen Nachkriegs-Baugruppe zugänglich und erfreut sich sehr großer Beliebtheit. Der aufwendig in Großteilen ins Museumsdorf Cloppenburg translozierte Klinkerbau und seine originale Einrichtung strahlen eine einmalige Authentizität aus, die eine Zeitreise in die 1980er Jahre möglich macht. Daneben ist der „Stein“ aber auch Knotenpunkt zahlreicher wissenschaftlicher Forschungsansätze, die an dieser Stelle für Interessierte zugänglich gemacht werden.
Der „Sonnenstein“ ist nämlich Zeugnis für die Freizeitgestaltung mehrerer Generationen von Jugendlichen. Hier lassen sich die Veränderungen in der Gesellschaft und der Musikwelt ebenso ablesen wie das sich wandelnde Konsumverhalten oder die sich verändernde Mobilität.
In Ergänzung zum gedruckten Begleitbuch „‘Charly für ‘ne Mark’ – Eine Disco im Museum“ finden sich hier vertiefende Hintergrundinformationen über die Jugendkultur in unserer Region im Allgemeinen und die Landdiskothek „Zum Sonnenstein“ im Besonderen. Viel Spaß bei der Lektüre!

Werner Straukamp: „Forschungsüberblick – Diskotheken und Jugendkultur entlang der Bundesstraße B 213 – eine Zeitreise“ zum Herunterladen (37 MB) >>>>>>>

Eva Geiß / Michael Schimek: „Ein Haus zum Tanzen – 129 Jahre gebaute Tanzgeschichte am Harpstedter Schützenplatz“ zum Herunterladen >>>>>>>>

„Die Erdhütte ist der Anfang aller Cultur…“ – Erdhütten zwischen Schicksal und Start up

In den ausgedehnten Heide- und Moorgebieten Nordwestdeutschlands und der östlichen Niederlande kam es bis ins 20. Jahrhundert vor, dass Menschen in Erdhütten wohnten. Die zeitgenössischen niederdeutschen Bezeichnungen Plaggen-, Schullen-, Kluten- oder Pullen-Hütten bzw. -Buden verweisen auf ihre Bauweise. Bei Plaggen und Schullen handelt es sich um Erdschollen, in der Regel Heidesoden, das heißt die von Heide be- und durchwachsene oberste Vegetationsschicht, die in den Heide- und Moorgebieten traditionell auch als Dünger in der Eschwirtschaft eingesetzt wurde. Aus diesen Plaggen wurden Wände und häufig auch das Dach aufgesetzt. Kluten und Pullen sind dagegen Erd- bzw. Torfklumpen, die im Torfstich im Moor gegraben wurden. Plaggen wie Klumpen wurden aus der direkten Umgebung des Bauplatzes gewonnen. Der Bau einer solchen Hütte dauerte je nach Umfang zwischen einigen Stunden und wenigen Tagen und verlangte nur geringes handwerkliches Geschick.  >>>>>

Hausfragen und FamiliensacheN im Museumsdorf – Forschungs- und Ausstellungsprojekt zum Bauen, Wohnen und Leben von Familien früher und heute

Vom Lauf der Dinge

Es geht um die materielle Kultur des Einfamilienhauses. Und damit geraten Herkunft, Gegenwart und Zukunft familiärer Wohn- und Lebenskonzepte in den Blick. Im „Lauf der Dinge“, dem Lebenszyklus unserer Wohn- und Alltagsobjekte (Häuser inkl.) von der Neuanschaffung bis zur Entsorgung, ihrer Wieder-, Weiter- und Mehrfachverwendung sowie gegebenenfalls ihrer Abgabe ans Museum schimmern bestimmte Denk- und Wertmuster auf.  >>>>>

Provenienzforschung: Sammlungsgeschichte im institutionellen Kontext

Das Museumsdorf Cloppenburg während der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft (Forschungsprojekt April 2015 bis März 2018). Das 1934 gegründete Museumsdorf Cloppenburg ist eines der ältesten Freilichtmuseen und das älteste Dorfmuseum Deutschlands in dieser Größe und diesem Zuschnitt. >>>>>

Fahrrad und Mobilität

Ausstellungs- und Forschungsprojekt „Fahrrad und Mobilität auf dem Lande“.  Eine Mobilitätsgarantie für jedermann. Waren Fahrräder bis zum Ende des 19. Jahrhunderts noch Spielzeuge für Gut Betuchte, änderte sich dies zu Beginn des 20. Jahrhunderts schlagartig. Fahrräder wurden günstig und nun konnte sich auch ein Landarbeiter ein Fahrrad leisten. >>>>>

Höchste Eisenbahn

150 Jahre Eisenbahn in Oldenburg. Am 2. April 2017 wurde in Oldenburg und in Cloppenburg die Ausstellung „Höchste Eisenbahn – 150 Jahre Eisenbahn in Oldenburg“ eröffnet. Anlass war die Gründung der Großherzoglich Oldenburgischen Eisenbahn-Direktion und die Eröffnung der ersten Eisenbahnstrecke auf Oldenburger Boden im Jahr 1867. >>>>>

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