Köterei Ahrens aus Westerstede

Köterei und Stellmacherei Ahrens aus Westerstede (Landkreis Ammerland), erbaut 1885 (Werkstatt) und 1907 (Haupthaus, mit einem Gefüge von 1566). Wiederaufbau im Museumsdorf 2009-2011.

Von der Remise zur Wagenwerkstatt

Die Wagenremise des Köterhofes in Westerstede hatte es ihm angetan. Der Stellmacher Johann Heinrich Ahrens war dabei, sich selbstständig zu machen und fand hier einen Raum, groß genug für das Handwerk des Wagenbauers, für die Herstellung von Karren, Wagenrädern, Achsen und ganzen Kutschen. 1890 begann er mit seinem Betrieb, und ein Jahr später trat er mit der Besitzerin des Köterhofes, mit der 21jährigen Margarethe Elisabeth Bunge, vor den Traualtar. Sogleich wurde die 1885 errichtete Remise, die bis dahin ein Gebäude mit offenen Seitenwänden und zwei Durchfahrten gewesen war, zur geschlossenen Werkstatt ausgebaut, wie sie sich heute im Museumsdorf präsentiert.

Sparsam und modern

Die Jahrzehnte um 1900 waren ganz offenbar eine gute Zeit für die Stellmacherei. 1907 konnte das Ehepaar Ahrens daher daran gehen, auch das Wohn- und Wirtschaftsgebäude der Köterei grundlegend zu modernisieren. Ein neuer massiver Giebel wurde gemauert, und auch der Wohnteil erfuhr eine völlig neue Ausgestaltung. Beim tragenden Balkengerüst ging man äußerst sparsam vor und beließ das alte Gefüge an seinem Ort. Nur dadurch konnte es der Hausforschung des Museumsdorfes beim Abbau gelingen nachzuweisen, dass der Bau in seinem Kern auf ein Gebäude von 1566 zurückgeht. Es wäre damit der älteste Profanbau der Stadt, die durch den großen Brand von 1815 zu großen Teilen vernichtet wurde.

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