Kappenwindmühle aus Bokel

Kappenwindmühle aus Bokel bei Cappeln (Landkreis Cloppenburg), erbaut 1764. Wiederaufbau im Museumsdorf 1939-1941.

Spitzentechnologie aus dem Nachbarland

Dieser Mühlentyp mit seiner markanten umlaufenden Galerie hieß nicht zufällig "Holländer". Die Niederlande waren im 17. Jahrhundert zu einer der größten See- und Wirtschaftsmächte der Welt aufgestiegen. Eine der revolutionären technischen Neuerungen, die von dort ausgingen war eine Mühle, bei der nicht mehr das ganze Gebäude, sondern nur noch der Kopf mit den Flügeln beim Mahlen in den Wind gedreht wurde. Dies erforderte ein wesentlich komplizierteres Getriebe als in der alten Bockwindmühle, aber es brachte auch eine größere Leistungsfähigkeit und eine größere Zahl an Funktionen. So finden wir in diesem Galerieholländer drei Böden - den Mehl-, den Stein- und den Kappboden - sowie zwei Mahlgänge, den Schrot- und den Beutelgang.

Bauern als Eigentümer

Als die Einwohner der Bauerschaft Bokel 1764 von ihrem Landesherrn, dem Bischof von Münster, die Erlaubnis erhielten eine Mühle zu errichten, entschieden sie sich ganz selbstverständlich für den modernen Typ des "Holländers". Zunächst betrieben sie die Mühle noch als Genossenschaft, gaben sie dann aber bald in die Hände eines privaten Müllers. Verschiedene Pächter übernahmen in den folgenden Jahrzehnten den Betrieb der Mühle, bevor sie 1938 von ihrem letzten Besitzer dem Museumsdorf überlassen wurde.

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