Erhaltung und Umsetzung der Landdiskothek „Zum Sonnenstein“ aus Harpstedt in das Niedersächsische Freilichtmuseum – Museumsdorf Cloppenburg

Anlass
Das Museumsdorf Cloppenburg – Niedersächsisches Freilichtmuseum möchte sich künftig verstärkt der Erforschung und Präsentation regionaler Kulturgeschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts widmen. Das erste Teilprojekt dieses Vorhabens ist die Erforschung und Umsetzung der Landdiskothek „Zum Sonnenstein“ aus Harpstedt (Lkr. Oldenburg) in das Museumsdorf Cloppenburg.
Als Zeugnis regionaler Jugend- und Musikkultur dieser Zeit wird das bereits zum Abbruch vorgesehene Gebäude im Museumsdorf erhalten und für die Museumsbesucher dort wieder aufleben.
Das Gebäude wurde 2018 an seinem ursprünglichen Standort in Harpstedt komplett abgebaut und auf einem neuen Geländeteil im Museumsdorf Cloppenburg wieder aufgebaut. Bis Ende 2020 wird auch die erhaltene Ausstattung wieder eingebaut sein und das Gebäude möglichst originalgetreu eröffnet werden. Dies ist der erste Schritt zu einer geplanten baulichen Erweiterung des Museumsdorfes, die den Besuchern einen Einblick in die jüngere Kulturgeschichte der Region zwischen Weser und Ems geben soll.
(Postkarte ca. 1960 aus der Sammlung von Hans Freitag, Verlag: W. Bindseil & Sohn, Hamburg)

Historie
Als „Orte moderner populärer Unterhaltungs- und Vergnügungskultur“ (Peter Schmerenbeck, Schloßmuseum Jever) spielten Tanzlokale, Musikclubs und Diskotheken vor allem für die Jugendlichen der 1960er bis 1990er Jahre eine wichtige Rolle.
Diese Orte, an denen Musik gespielt und konsumiert wurde, bildeten für junge Menschen neue Freiräume. Sie waren dort unter Gleichgesinnten, pflegten ihre sozialen Beziehungen oder knüpften neue. Sie kamen mit aktuellen Musik- und Modetrends in Kontakt und konnten sich in dieser Szene von der als „verstaubt“ und konservativ empfundenen Elterngeneration abgrenzen.
Auch in der ländlichen Region zwischen Weser und Ems entstanden solche Orte. Anfangs wurden in Gaststätten mit Saalbetrieb Live-Konzerte junger Beatbands veranstaltet, ab den 1970er Jahren entwickelte sich eine stark frequentierte Diskothekenszene, in der Discjockeys progressive oder populäre Musik auflegten.

„Zum Sonnenstein“
So entwickelte sich auch die Diskothek „Zum Sonnenstein“ in Harpstedt. In der ehemaligen Scheune aus dem 19. Jahrhundert fanden ab den 1950er Jahren zum jährlichen Schützenfest sogenannte „Tanzlustbarkeiten“ statt. Nach dem Umbau des Gebäudes Ende der 1950er Jahre eröffnete der damalige Besitzer Johann Hasselmann das Gesellschaftshaus „Zum Sonnenstein“ als Gaststätte mit Saal- und Barbetrieb. Dort spielten mit dem Aufkommen moderner Beat-Musik regionale Bands in den 1960er Jahren regelmäßig zum Tanz auf. Mitte der 70er Jahre wandelte sich das Tanzlokal mit Live-Musik unter den neuen Betreibern Klaus und Gunda Sengstake in eine Diskothek, in der wechselnde Discjockeys mit den neuesten Schallplatten und modernen Lichteffekten die beleuchtete Tanzfläche füllten.
Der „Stein“ wurde noch bis in die 2000er Jahre als Diskothek und Bistro betrieben, als der Niedergang vieler Landdiskotheken längst vorangeschritten war. Musikclubs und Diskotheken mit einer solch langen Geschichte existieren heute kaum noch.

 

Das Projekt
Die Landdiskothek „Zum Sonnenstein“ soll im Museumsdorf als Zeitzeugnis für die Freizeitgestaltung mehrerer Generationen von Jugendlichen stehen und die Besucher in diese spannende Zeit zurückblicken lassen.
Die Vorbereitungen für die Umsetzung des Gebäudes laufen seit Juli 2016. Seitdem wird die Geschichte des Lokals und seiner Gäste intensiv recherchiert.
Mithilfe von Zeitzeugengesprächen, historischen Dokumenten und Fotos wird die Ära des Tanzlokals und der Diskothek arbeitsintensiv erforscht und für die Präsentation im Museumsdorf aufgearbeitet.
Die Besonderheit der ehemaligen Diskothek „Zum Sonnenstein“ ist neben ihrem langen Bestehen auch die große Anzahl originaler Ausstattungsgegenstände wie Schallplatten, Mobiliar und die Musik- und Lichtanlage.
Das Erdgeschoss mit der Diskothek und dem Bistrobereich sowie den verschiedenen Theken wird, soweit möglich, im Originalzustand hergerichtet. Neben der musealen Nutzung können diese Räumlichkeiten für verschiedene kleinere Veranstaltungen des Museumsdorfes genutzt werden. Im Obergeschoss wird es in den ehemaligen Wohnräumen eine Dauerausstellung zur Geschichte des Gebäudes durch die Jahrzehnte geben. Hierfür stehen zahlreiche originale Objekte aus dem Besitz der ehemaligen Betreiber zur Verfügung. Außerdem ist hier Raum für die Forschungs- und Rechercheergebnisse der wissenschaftlichen Arbeiten geplant.
Die Eröffnung des Gebäudes im Museumsdorf Cloppenburg ist im Herbst/Winter 2020 geplant.

 

FREUNDESKREIS

Die Erhaltung und die Umsetzung der ehemaligen Diskothek „Zum Sonnenstein“ in das Museumsdorf Cloppenburg ist ein arbeits- und kostenintensives Projekt und braucht engagierte Unterstützer!

Ihre Unterstützung möchten wir im hierfür gegründeten Freundeskreis „Zum Sonnenstein“ zusammenführen.

Sie besitzen alte Fotos oder Andenken aus dem „Stein“?

Sie sind Zeitzeuge und möchten Ihre Geschichten und Erinnerungen mit uns teilen?

Sie wollen unser Vorhaben finanziell unterstützen?

Sie möchten sich praktisch oder ideell an unserem Projekt beteiligen?

Sie haben Expertenwissen über Diskotheken, Tanzlokale, Beat-, Pop- oder Rockmusik?

Sie haben weitere Ideen und Tipps für unser Projekt?

Wir freuen uns auf Ihre Mitwirkung!

Kontakt:

Laura Pigge
Projekt „Zum Sonnenstein“, Museumsdorf Cloppenburg
Telefon: 04471/9484-24
E-Mail: sonnenstein@museumsdorf.de

Dr. Sandra Witte
Telefon: 04471/9484-24
E-Mail: sonnenstein@museumsdorf.de

Klaus-Dieter Westphal
Koordinator Freundeskreis „Zum Sonnenstein“ , Harpstedt
Telefon: 04244/966085
Email: www.koems.de (Kontaktformular)

Spendenkonten:
Museumsdorf Cloppenburg, Projekt „Zum Sonnenstein“

Volksbank Cloppenburg eG
IBAN: DE52 2806 1501 0017 8403 00, BIC: GENODEF1CLP

Oldenburgische Landesbank
IBAN: DE28 2802 0050 3008 8793 01, BIC: OLBODEH2XXX

Landessparkasse zu Oldenburg
IBAN: DE64 2805 0100 0080 4182 05, BIC: SLZODE22XXX

Spendenquittungen und Rückfragen:
Martin Hennig, Telefon: 04471/9484-21,
E-Mail: rechnungswesen@museumsdorf.de

 

© 2024 Stiftung Museumsdorf Cloppenburg