Neue Heimat im Museumsdorf
Es ist geschafft: Die einzelnen Fassadenteile des „Sonnensteins“ haben die Reise von Harpstedt nach Cloppenburg problemlos und ohne größere Schäden überstanden.
Die kurzen aber teilweise heftigen Regenschauer und dazukommende Windböen hatten den Mitarbeitern der Firma Jako Baudenkmalpflege GmbH am ersten Transporttag (24. September) alles an Können abverlangt. Die Arbeiten mussten teilweise für einige Zeit unterbrochen werden, um die großen, windanfälligen Elemente nicht zu gefährden. Dann lief aber alles nach Plan. Die beiden ersten Teile wurden mit einem Innenlader tagsüber auf das neue Gelände gebracht. Der zweite Transport konnte nur in der Nacht mit Polizeibegleitung durchgeführt werden, denn der Tieflader hatte die größten Fassadenelemente geladen und die waren bis zu 15 m lang und ca. 5 m hoch. Zu hoch für die Autobahnbrücke kurz vor Cloppenburg. Hier musste ein Umweg über die B72 und die Emsteker Straße gefahren werden. Insgesamt wurden die acht Teilstücke mit vier Fahrten ins Museumsdorf gebracht. Die Erdgeschossteile konnten, wie geplant, direkt auf das neue Fundament aufgestellt und mit diesem verbunden werden.
Das Verladen und der Transport wurden von den Medien sehr interessiert verfolgt. Bereits seit Monaten hatten Fernsehen, Radio und Zeitung auf diesen spannenden Teil der Translozierung gewartet. Auch Schaulustige hatten sich an der ehemaligen Diskothek eingefunden, darunter viele frühere Gäste des „Steins“.
Am alten Standort in Harpstedt wird noch etwas aufgeräumt, dann ist von dem einstigen Traditionslokal nichts mehr zu sehen. Im Museumsdorf Cloppenburg, der neuen Heimat, beginnt nun der Wiederaufbau. Auf den Erdgeschossmauern stehen bereits die beiden Giebel. Kleinere Risse im Mauerwerk, die durch den Transport entstanden sind, werden ausgebessert, ebenso wie die Schnittfugen. Die Firma Jako Baudenkmalpflege GmbH wird ihren Anteil an der Translozierung im Laufe dieser Woche bereits beenden und sich einem neuen Projekt zuwenden.
Für das Museumsdorf Cloppenburg beginnen nun die nächsten wichtigen Schritte: Wiederaufstellen des Dachstuhls, Innenwände mauern sowie alle anstehenden Handwerkerarbeiten. Im Hintergrund wird weiter über die Geschichte des Gebäudes geforscht, Interviews werden geführt und die Planungen für die optimale museale Nutzung und Präsentation des Gebäudes gehen weiter.
(10.10.18 wt)
Fotos: Eckhard Albrecht, Eike Pöhler, Sandra Witte