Mit einem offiziellen Festakt wurde am Freitag, dem 16. Juli 2021, das erste Gebäude der neuen Baugruppe im Museumsdorf Cloppenburg eröffnet. Die Landdiskothek „Zum Sonnenstein“ aus Harpstedt steht nun als erstes Gebäude der Nachkriegszeit auf einem neuen Areal an der Bether Straße allen Besucherinnen und Besuchern offen.
Dirk Böhling moderierte im 80er-Jahre-Outfit kurzweilig die Veranstaltung und befragte ehemalige DJs, die Betreiber und Förderer zum schrillen Jahrzehnt von Zauberwürfel, Schulterpolster und Neuer Deutscher Welle.
Abbildung: Mussten ihr Wissen über die 80er Jahre unter Beweis stellen: Stellvertretend für die vielen Förderer waren auf der Bühne: Patricia Bonney, Amt f. regionale Landesentwicklung, Bundestagsabgeordnete Silvia Breher, Dr. Johannes Janssen, Stiftungsdirektor der Nieders. Sparkassenstiftung, Josef Anneken, Geschäftsführer der Leiber Stiftung, Cloppenburg (v. links nach rechts).
Die ehemaligen Betreiber des „Steins“ Gunda und Klaus Sengstake plaudern aus ihrem Leben und waren sichtlich bewegt.
Tränen der Rührung vergoss die ehemalige Discobetreiberin Gunda Sengstake, als sie gemeinsam mit Ehemann Klaus auf der Bühne von „ihrem Stein“ erzählte. Dass die Disco quasi als ihr Lebenswerk nun museal geworden ist und letztlich vor dem Abriss gerettet wurde, macht die beiden glücklich.
Der ehemalige DJ und langjährige Mitarbeiter Jürgen Langhorst erinnerte an seinen Vorgänger, den legendären DJ Coco (Volker Kubainsky), der ihm und DJ-Kollege Potter alias Uwe Geppert, der Wegbereiter für gute und außergewöhnliche Musik im „Stein“ war. „Eigentlich sind wir Cocos Kinder“, sagte er abschließend. Hans Freitag, einer der ersten DJs im „Stein“, erinnert sich sehr gern an seine Tätigkeit hinter dem Plattenteller, möchte aber heute nicht mehr aktiv werden. „Die Zeiten sind vorbei“, resümierte er.
Gemeinsam mit dem Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, und dem langjähriger Betreiberehepaar, Gunda und Klaus Sengstake, weihte die Museumsdirektorin Dr. Julia Schulte to Bühne die Tanzfläche mit einem Konfettiregen ein. Im Anschluss ging es in Gruppen durch die Disco, in der auch getanzt werden durfte.
Der folgende Tag war für alle „Fans“ des „Sonnensteins“, vor allem für die ehemaligen Gäste aus Harpstedt und umzu gedacht. So ließen es sich zahlreiche „Steingänger“ nicht nehmen, ihrer alten Disco mal wieder einen Besuch abzustatten. Die einhellige Meinung: „Das ist super gelungen. Man meint, man wäre in Harpstedt.“ Ein Wehrmutstropfen bleibt allerdings: „Ich hätte gerne auch ein Bier an der Theke getrunken“, sagten einige der Besucher und dachten wehmütig an die alten Zeiten zurück.
Erinnerungen an den alten Arbeitsplatz. Hans Freitag, Jürgen Langhorst, Volker Kubainsky und Uwe Geppert in der DJ-Kabine des „Steins“.
(v. links nach rechts)
Am Sonntag, dem 18. Juli, war die Disco exklusiv für die Mitglieder des Freundeskreises des Museumsdorfes reserviert. Nach der jährlichen Mitgliederversammlung konnte ebenfalls in Gruppen die Disco besucht werden. Viele staunten über die Einrichtung, die keine Wünsche offen ließ und einen Discoabend bis ins kleinste Detail wiedergibt, vom Pommesteller in der Küche, bis zum vollen Bierglas oder der Kaffeetasse auf dem Tresen. Großes Interesse fanden auch die installierten Hörstationen, an denen die Gäste Gesprächen rund um das Discogeschehen lauschen können.
Das Museumsdorf war mit dem Verlauf des Festwochenendes bei strahlendem Sonnenschein sehr zufrieden und freut sich nun darauf, ab Montag, den 19. Juli 2021, allen Gästen des Museumsdorfes nicht nur ein neues, sondern ein ganz besonders Gebäude zeigen zu können.
Das Projekt Landdiskothek „Sonnenstein“ und das Eröffnungswochenende wären ohne die Unterstützung von zahlreichen Partnern, Firmen, Förderern und den vielen Helfern aus dem eigenen Haus nicht möglich gewesen. Wir bedanken uns dafür an dieser Stelle nochmals ganz, ganz herzlich. (wt 22.07.21)
(Fotos: Maren Böhm und Eckhard Albrecht)