Der „Stein“ macht sich auf den Weg nach Cloppenburg
Jetzt geht es dem „Sonnenstein“ an die Substanz. Nachdem Dachpfannen und Dachstuhl durch Mitarbeiter des Museumsdorfes abgebaut und gesichert wurden, hat nun die süddeutsche Firma JaKo Baudenkmalpflege GmbH mit ihrer Arbeit begonnen. Die sogenannte Ganzteiltranslozierung, also die Gebäudeversetzung in großen Stücken, ist das tägliche Brot des Unternehmens aus Rot in Baden-Württemberg. Die JaKo Baudenkmalpflege GmbH kann auf eine über 125jährige Firmengeschichte zurückblicken und gilt als ausgewiesener Spezialist für die Umsetzung historischer und denkmalgeschützter Gebäude.
Seit Mittwoch, dem 29. August, wird das Gebäude zersägt. Die großen Fassadenteile werden zunächst an Ort und Stelle sicher verpackt, bevor sie mit einem 100-Tonnen-Kran vorsichtig angehoben und auf der Baustelle zwischengelagert werden. Aufwändig werden die Teile mit einer Holzverschalung geschützt und durch Verschraubungen gegen das Auseinanderbrechen gesichert. An speziellen Eisenträgern der Verschalung werden drei Haken des Krans eingehängt, um das Element gleichmäßig bewegen zu können. Die ersten Teilstücke, zwei Giebel von bis zu 12 Tonnen Gewicht, konnten bereits am 4. September bewegt werden, Zentimeter für Zentimeter. Erst wenn alle Teile zersägt, verpackt und gesichert sind, beginnt der Transport nach Cloppenburg.
Die ersten Elemente werden dann in der Nacht vom 24. auf den 25. September mittels Tieflader in das Museumsdorf Cloppenburg gefahren. Die Höhe und Breite des Tiefladers erfordert ein mittiges Befahren der Straßen, um vor allem die am Rande der Strecke stehenden Alleebäume zu schonen. Dann wird es in den folgenden Tagen Schlag auf Schlag gehen: Der Transport weiterer Fassadenteile und das Aufstellen, Sichern und Verbinden mit dem neuen Fundament sorgen für reichlich Bewegung auf dem neuen Gelände in Cloppenburg. (7.09.18 wt)
Fotos: Victoria Biesterfeld, Lea Siemers, Museumsdorf