Das Richtfest des „Sonnensteins“

Zahlreiche Gäste waren am 29. November der Einladung zum Richtfest des „Sonnensteins“ gefolgt. Ein wichtiger Meilenstein im Zuge der Umsetzung der ehemaligen Kultdisco aus Harpstedt ist nun unter Dach und Fach.

Bedingt durch das gute Wetter konnten die Handwerker den Zeitplan einhalten und pünktlich den Dachstuhl wiedererrichten und das Dach abplanen. Das Richtfest fand im Rohbau des „Steins“ statt, just dort, wo viele der teilnehmenden Gäste Jahre oder gar Jahrzehnte zuvor fleißig das Tanzbein geschwungen hatten. Neben den Förderern des Projektes und den beteiligten Handwerksfirmen, waren es vor allem auch viele der ehemaligen Gäste, DJs und Zeitzeugen, die sich am Donnerstagmittag am neuen Standort der Landdisco eingefunden hatten.

Die Museumsdirektorin Dr. Julia Schulte to Bühne hob besonders die Teilnahme der ehemaligen Besitzer, Klaus und Gunda Sengstake aus Harpstedt, hervor. „Dass Frau Sengstake auch noch ihre Eltern mitgebracht hat, die früher im Stein für das leibliche Wohl gesorgt haben, freut uns ganz besonders“, erklärte die Direktorin. In ihrer Dankesrede bedachte Julia Schulte to Bühne möglichst viele Förderer und Unterstützer namentlich. Denn erst durch die Zuwendungen von Seiten der Stiftungen und durch das enorme ehrenamtliche Engagement vieler Harpstedter konnte das Projekt realisiert werden.

Die Museumsdirektorin hatte die ehrenvolle Aufgabe, den letzten Nagel – ein besonders imposantes Stück – in den Dachstuhl zu schlagen. Gemeinsam mit ihrem Amtsvorgänger, Professor Dr. Uwe Meiners, wurde der Nagel fachgerecht versenkt.
Nachdem sich die Zimmerleute des Museumsdorfes auf dem Baugerüst aufgestellt hatten, wurde die Richtkrone gemeinsam von der ehemaligen und von der jetzigen Projektleiterin angereicht. Victoria Biesterfeld und ihre Vorgängerin Eva Geiß, die extra aus Luxemburg angereist war, mussten traditionsgemäß einen Klaren trinken, bevor die Krone von den Zimmerleuten hochgezogen wurde. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit dem Ausrichten, gelang es den Handwerkern schließlich unter dem Beifall aller Gäste, die Richtkrone gerade auf dem Dachstuhl anzubringen.

Zimmermeister Günther Lübke hielt den Richtspruch und sparte an dieser Stelle ebenfalls nicht mit Unterstützung aus dem „Kornbuddel“. Die ökumenische Segnung des Gebäudes bildete anschließend den Abschluss des offiziellen Teils des Richtfestes. Kaplan Michael Bohne (kath. Kirchengemeinde St. Andreas) und Pastor Wolfgang Kürschner aus Cloppenburg erteilten gemeinsam den Haussegen. Pastor Kürschner überraschte dabei mit einer auf die Diskothek stimmig zugeschnittenen Rede und unterhielt die Zuhörer bestens. Die Projektleiterin Victoria Biesterfeld eröffnete die Veranstaltung mit ABBAs “Dancing Queen“, Musik aus der guten alten „Stein“-Zeit. Auch die Fotodokumentation des Projektes kam nicht zu kurz: Mittels eines Beamers wurden Bilder der gesamten Ab- und Aufbauphase der Disco gezeigt. Eine herzhafte Kürbis- oder Grünkohlsuppe wärmte die Gäste von Innen, während die Fotos betrachtet werden konnten.

Das Museumsdorf freute sich über die rege Beteiligung und eine rundum gelungene Veranstaltung, die es bisher in dieser Form im Freilichtmuseum noch nicht gegeben hatte. Nun heißt es allerdings weiterarbeiten, denn auch wenn die Außenhülle steht, ist es noch ein langer Weg, bis der „Stein“ in 2020 wieder seine Türen öffnen wird. (5.12.18 wt)

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