Dorfrundgang am 22. Februar 2021

Hof Deddens
Der Schafstall vom Pachthof der Pfarrei Mollbergen wurde um 1850 erbaut und steht seit 1977 im Museumsdorf Cloppenburg Das besondere an dem Gebäude: Es ist komplett aus natürlich krumm gewachsenen Hölzern (Krummspannen") gebaut. Auch in den Giebelseiten befinden sich diese krummen Hölzer, sodass das tief heruntergehende Reetdach komplett um das Gebäude herum verläuft. Die "Heidebauern" in Nordwestdeutschland ließen ihre Schafe oftmals auf den weiten Heideflächen der Kirchspiele grasen. Als Einstreu für die kleinen Ställe verwendeten sie Plaggen, die sie in der Heide ernteten.

Dorfrundgang am 29. Januar 2021

Hof Deddens
Heute setzen wir unseren digitalen Dorfrundgang fort! Der Hof Deddens wurde um 1700/1750 im Saterland erbaut, einer sehr kleinen Siedlungsinsel inmitten weiter Moorareale im Norden des Landkreises Cloppenburg.
Bei dem Gebäude handelt es sich um eine der ältesten Hausformen vom Typ des niederdeutschen Hallenhauses. Das erkennt man zum Beispiel an dem tief heruntergezogenen Dach, das auch "Kübbungswalmdach" genannt wird! Eine weitere Besonderheit ist, dass die Ernte bei diesem Haustyp nicht, wie bei den anderen Hallenhäusern, auf dem Boden über der Diele gelagert wurde. Stattdessen gibt es eine ebenerdige Heukammer. Um die Heuernte einzubringen, entfernte man einfach ein paar Dachziegel und forkte das Heu durch das offene Dach ins Haus!
Vor dem Haus befinden sich ein freistehender Backofen aus Ziegelstein und Lehm. Die Grassoden darauf sollten die Wärme des Ofens halten!

Dorfrundgang am 18. Januar 2021

Bauerschaftsschule aus Renslage
Die kleine Bauerschaftsschule aus Renslage, Landkreis Osnabrück, wurde im Jahr 1751 erbaut und 1965 im Museumsdorf wiederaufgebaut.
Bis zu 60 Kinder in einem Klassenraum von rund 24 Quadratmetern - was heute unvorstellbar erscheint, war auf dem Land noch vor 50 Jahren an der Tagesordnung. Auch in diesem Fachwerkbau fanden 50 bis 60 evangelische Kinder der Bauerschaften Renslage und Dalvers Platz. Denn bis 1891 war dies der einzige Schulraum in dieser Region.
Unterrichtet wurden alle Altersstufen gemeinsam. Als Lehrer waren oft Handwerker oder Heuerlinge beschäftigt, die das karge Kehrgehalt als Zusatzeinkommen brauchten. Ab 1815 durfte die Schule keine Kinder über zwölf Jahre mehr unterrichten, da der Lehrer "seinem Fach nicht recht gewachsen war, weil er nicht rechnen konnte". Die Suche nach einer Nachfolge gestaltete sich aufgrund des geringen Lohns als schwierig. Auch die Unterrichtsbedingungen waren sehr einfach. Als einzige Hilfsmittel standen Rechenmaschine, Wandtafel und Harmonium zur Verfügung.
Heute finden regelmäßig museumspädagogische Programme in der Dorfschule statt. Wir hoffen, dass unsere kleinen Gäste bald wieder bei uns die Schulbank drücken können!

Dorfrundgang am 19. Dezember 2020

Herrenhaus Arkenstede
Heute öffnen wir bereits das 19. Türchen unseres digitalen Adventskalenders! Dieses Mal stellen wir euch unser Herrenhaus vor. Das Wohnhaus in Wandständerbauweise wurde 1684 erbaut und stammt aus dem Landkreis Cloppenburg. Es wurde 1936-37 im Museumsdorf wiederaufgebaut und war lange Zeit der Sitz der Museumsverwaltung. Inzwischen beherbergt es eine Ausstellung zur Geschichte der ländlichen Adelskultur sowie die Garten-Ausstellung "Zum Nützlichen das Schöne". Im herrschaftlichen Trauzimmer finden zudem regelmäßig standesamtliche Hochzeiten statt!
Errichtet wurde das Haus als Frauenwohnsitz für Witwen und unverheiratete Töchter der adligen Familie Kobrinck aus Daren im Kirchspiel Bakum. Durch einen Erbvergleich gelangte das Haus dann 1716 an die Familie von Elmendorf auf Füchtel bei Vechta, die es schließlich 1927 an den Generaldirektor eines Duisburger Montan-Konzerns verkaufte.
Das Gebäude war ursprünglich ein Fachwerkbau, wurde im Barock dann aber übermalt, damit es prachtvoller wirkte.

Dorfrundgang am 13. Dezember 2020

Drechslerei
Heute geht unser digitaler Dorfrundgang weiter. Dieses Mal gucken wir uns die Drechslerei aus Markhausen an. Das Werkstattgebäude in Wandständerbauweise stammt vom Hof Abel und wurde um 1880 gebaut. Seit 1963 befindet es sich bei uns im Museumsdorf.
Kleine Handwerksbetriebe wie dieser sind auf dem Land heute fast überall verschwunden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war eine handwerkliche (Neben-)Beschäftigung für viele Kleinbauern jedoch die einzige Möglichkeit, zu überleben. Auch Heinrich Abeln lernte daher bei einem Meister in Friesoythe und machte sich selbstständig. Das Haus und die Einrichtung baute er selbst, seine Werkstatt trieb er per Hand an. Später baute er eine Transmission ein, also eine Kraftübertragung mit Riemen von der Handkurbel über ein hölzernes Schwungrad auf die Maschinen. Abeln stellte vor allem Spinnräder und Haspeln her, aber auch kleine Möbelstücke.

Dorfrundgang am 21. November 2020

Doppelheuerhaus aus Damme
Da wir momentan geschlossen haben, setzten wir heute besonders gern unseren digitalen Dorfrundgang fort! Denn wenn ihr schon nicht ins Museumsdorf kommen könnt, bringen wir das Dorf eben einfach zu euch!
Heute stellen wir euch das Doppelheuerhaus vor, das vom Hof Vogelsang aus Damme stammt. Die beiden Hausteile sind nicht zur gleichen Zeit gebaut worden. Während der vom Weg aus gesehene rechte Teil aus dem Jahr 1773 stammt, wurde der linke Teil nach einem Brand im Jahr 1811 wieder neu aufgebaut.
Das Gebäude kann durchaus mit heutigen Doppelhäusern verglichen werden. Allerdings wurde das Hallenhaus in Zweiständerbauweise von vier Familien mit insgesamt 22 Personen bewohnt! Aus Kostengründen teilten die Bewohner sich zwei Herdfeuer, denn die Steuern wurden nach Feuerstellen erhoben. Die Kammern waren nicht beheizbar, einen Schornstein gab es ebenfalls nicht. Da der Hof Damme nicht allzu groß war, stand den Heuerlingen außerdem nicht viel Land zur Verfügung. Daher waren sie darauf angewiesen, einem Handwerk nachzugehen. Als Beispiel dafür könnt ihr in dem Gebäude heute verschiedene Werkstätten und Handwerke entdecken.

Dorfrundgang am 2. November 2020

Blaufärberei aus Menslage
Heute stellen wir euch wieder eines unserer zahlreichen Gebäude vor! Diesmal: Die Blaufärberei aus Menslage, Landkreis Osnabrück, erbaut 1847. Das Werkstattgebäude in Wandständerbauweise (Eiche) mit Ziegelausfachung gehörte zur Blaufärberei Foeth.
Der Blaudruck verbreitete sich ab dem 17. Jahrhundert zunehmend in den deutschen Städten. Im 19. Jahrhundert entstanden auch auf den Dörfern Blaudruckereien, die im Lohnverfahren die auf den Höfen gewebte Leinwand bedruckten. Bernhard Foeth nahm die Blaufärberei 1847 in Betrieb, neben ihm arbeiteten ein Geselle und ein Lehrling in der Werkstatt. Später kam noch Ludwig Foeth, der jüngere Bruder, hinzu. Trotz der zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufkommenden industriellen Fertigung von Textilien blieb die Blaufärberei Foeth bis 1917 bestehen. Mit dem Tod von Ludwig Foeth endete die Produktion in der kleinen Werkstatt dann jedoch. 51 Jahre später kam das Gebäude mit seinem kompletten Inventar ins Museumsdorf.

Foto: Brigitte Grawe

Dorfrundgang am 15. Oktober 2020

Hofanlage Quatmann
Heute setzen wir unseren digitalen Dorfrundgang fort! Die Hofanlage, die wir euch dieses Mal vorstellen, hat in der Geschichte des Museumsdorfes schon immer eine besondere Rolle gespielt. Denn der legendäre Quatmannshof aus Elsten war 1935/36 der erste Hof, der ins Museumsdorf kam - ist aber gleichzeitig auch die einzige Anlage, die ihr nicht mehr im Originalzustand bewundern könnt. Denn das einst größte Bauernhaus in Fachwerk-Bauweise im Oldenburger Münsterland geriet am 13. April 1945 unter Artilleriebeschuss und brannte mit den meisten Nebengebäuden komplett nieder.
Zum Glück waren im Zuge des Auf- und Abbaus detaillierte Zeichnungen angefertigt worden. So konnte der Hof, der die unglaublichen Leistungen ländlicher Baukultur so wunderbar verdeutlicht, rekonstruiert werden! Für den erneuten Bau spendeten Bauern aus der Region Eichenstämme, außerdem wurden Spenden gesammelt. 1962 fand schließlich die Einweihung statt, zu der auch Bundespräsident Heinrich Lübke kam.
Wenn ihr mehr über den Quatmannshof erfahren wollt, können wir euch unseren Museumsführer empfehlen! Auf 21 Seiten werden darin die Geschichte des Hofes sowie die einzelnen Gebäude vorgestellt.

Dorfrundgang am 3. Oktober 2020

Kapelle aus Ankum
Die nächste Station auf unserem digitalen Dorfrundgang ist die Kapelle. Die Witwe Margarethe Meyer vom Hof Meyer zu Starten aus Ankum ließ das kleine Heiligtum im Jahr 1735 für ihren verstorbenen Ehemann errichten. Die Kapelle wurde an der Landstraße zwischen Ankum und Ueffeln aufgestellt und mit Ölbildern der Heiligen St. Nikolaus und St. Margarethe ausgestattet - Den Namens- und Schutzheiligen des Verstorbenen! Auch eine aus Holz geschnitzte Pietà (auch Marienklage oder Vesperbild) aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts befindet sich in der Kapelle. Dass das Bauwerk nicht nur dem Ehemann, sondern auch Jesus Christus gewidmet ist, wird an der lateinischen Giebelinschrift deutlich, die übersetzt lautet: "Kapellchen zu Ehren unseres Herrn Jesus Christus, erbaut 1735".
Kapellen wie diese findet man übrigens noch heute in vielen katholisch geprägten Regionen. Sie sind als Andachts- und Erinnerungsorte angelegt, stellten aber gleichzeitig auch eine gebaute Fürbitte für das Seelenheil der verstorbenen Person dar.

Dorfrundgang am 24. September 2020

Schafstall aus Halter
Kennt ihr schon den Schafstall aus Halter? Das Gebäude wurde 1844 erbaut und gehörte ursprünglich zum Hof Busse aus dem Landkreis Vechta. Es wurde 1936 im Museumsdorf wiederaufgebaut. Das besondere an dem Stall: Die Wände bestehen aus zwei massiven Findlingsreihen, die circa einen Meter dick sind! Die Verwendung von Findlingen zum Bauen ist in dieser Gegend übrigens nicht unüblich. Die bekanntesten Beispiele sind wohl die Großsteingräber "Visbeker Braut und Bräutigam" bei Ahhlhorn, die vor ungefähr 5.000 Jahren errichtet wurden.
Doch woher kommen diese tonnenschweren Steine eigentlich? Um diese Frage zu beantworten, werfen wir einen Blick zurück in die Eiszeit. Vor circa 200.000 Jahren war ein großer Teil Mitteleuropas von einer dicken Eisschicht bedeckt. Die Gletscher schoben sich von Skandinavien aus nach Süden, dabei trugen sie Gestein ab und transportierten dieses mit sich. Die über 100 Meer dicken Gletscher schliffen die Steine dabei richtig glatt. Mit dem Ende der letzten Eiszeit kamen die Findlinge unter dem Eis dann wieder zum Vorschein - knapp hunderte Kilometer entfernt von ihrem vorherigen Standort.

Dorfrundgang am 3. August 2020

Heuerhaus aus Astrup
Heute setzen wir unseren digitalen Dorfrundgang fort! Direkt neben der Kokerwindmühle steht das kleinste Haus im Museumsdorf, das Heuerhaus aus Astrup. Es wurde vor 1750 gebaut und ist seit 1937 bei uns im Dorf zu sehen. Das besondere an dem Gebäude: Trotz der geringen Größe sind Stall- und Wohnteil nicht räumlich voneinander getrennt! Der Viehstall befindet sich vorne links und ist so klein, dass nur zwei Kühe hineinpassten. Zusätzlich gibt es in dem Haus zwei kleine Schlafkammern sowie eine weitere Kammer, in der vermutlich eine Werkstatt oder aber Vorräte ihren Platz fanden. Das Heuerhaus gehörte zum Hof Suing in Astrup und wurde von sogenannten Heuerleuten oder Heuerlingen, den Bediensteten des Hofes, bewohnt. Heuerhäuser besaßen teilweise ein Stück Land, das die Bewohner*innen bewirtschafteten. Daneben übten Heuerlinge auch Handwerke aus. In dem Heuerhaus aus Astrup könnt ihr deswegen eine Holzschuhmacherwerkstatt entdecken!

Foto: Brigitte Grawe

Dorfrundgang am 18. Juni 2020

Kokerwindmühle
Die heutige Station auf unserem digitalen Dorfrundgang ist die Kokerwindmühle aus Edewecht! Die Mühle wurde 1879 erbaut und steht seit 1956 bei uns im Museumsdorf. Im Gegensatz zu der monumental anmutenden Bockwindmühle ist dieses Bauwerk deutlich filigraner und kleiner. Das liegt daran, dass sich die Mahlgänge nicht mehr im beweglichen Mühlenkasten befinden, sondern im Unterbau der Mühle. Der Mühlenkasten enthält nur noch das Umlenkgetriebe und ist dadurch deutlich leichter. Kopf und Unterbau der Mühle werden durch ein köcherartig ausgehöhltes Gestell miteinander verbunden. Übrigens: Die niederdeutsche Bezeichung für Köcher ist "Koker"! Die Kokerwindmühle wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet, zu einer Zeit, in der die traditionellen Wind- und Wassermühlen zunehmend durch mit Motorkraft angetrieben Anlagen abgelöst wurden. Neben der Mühle aus Edewecht gibt es in ganz Niedersachsen sonst nur noch eine andere Kokerwindmühle.

Foto: Brigitte Grawe

Dorfrundgang am 28. Mai

Gaststätte Dorfkrug
Heute setzen wir unseren digitalen Dorfrundgang fort und gelangen zum Dorfkrug. Das Hallenhaus, das ursprünglich vom Hof Meyer zu Lahr aus Goldenstedt stammt, wurde von 1955 bis 1956 im Museumsdorf wiederaufgebaut und zu einem historischen Wirtshaus umgestaltet. Der Giebel des Wirtschaftsteils wiederum gehörte ursprünglich zum Hof Enneking aus Oldorf und ist aus dem Jahr 1747.
Der Dorfkrug verkörpert den Typus ländliches Wirtshaus, der sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitete und der in größeren Orten oder an befahrenen Straßen vorkam. Diese komfortableren Gaststätten waren vor allem bei den Städter*innen beliebt, die zunehmend Ausflüge aufs Land unternahmen. Der Garten des Dorfkrugs bildet dabei einen typischen Ausflugsgarten des späten 19. Jahrhunderts ab. Auch der Spielplatz ist ein Beispiel dafür, dass die Gastronomen durch verschiedene Freizeit-Angebote versuchten, Attraktionen für die Gäste aus der Stadt zu schaffen.
Der Dorfkrug bietet seine regionalen Köstlichkeiten momentan  übrigens to go auf die Hand an!

Dorfrundgang am 17. Mai 2020

Hofanlage Hoffmann

Ganz im Zeichen des Internationalen Museumstages, der in diesem Jahr digital stattfindet, setzen wir heute unseren digitalen Dorfrundgang fort - und machen Station bei der Hofanlage Hoffmann. Das Haupthaus, ein Hallenhaus in Zweiständerbauweise, wurde 1705 in Goldenstedt erbaut und 1835/40 verlängert. Es besitzt einen Krüppelwalm mit einem darüberstehenden Bretterdreieck, eine typische Bauweise im nördlichen Weser-Ems-Gebiet. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein sogenanntes Rauchhaus. Es besitzt keinen Schornstein, sodass sich der Rauch von der Feuerstelle aus im ganzen Haus verbreitete. Nur die Stube und der Schlafbereich der Familie blieben rauchfrei. Für viel Wärme sorgte das Feuer übrigens nicht. Im Haus herrschte eine klamme Kälte und im Winter waren Minusgrade im Inneren des Hauses keine Seltenheit.
Der Hof wurde 1938 im Museumsdorf wiederaufgebaut, eine Zaunscheune und ein Speicher wurden hinzugefügt.

Dorfrundgang am 24. April 2020

Köterei Ahrens
Es ist mal wieder Zeit für unseren Dorfrundgang! Diesmal gucken wir uns die Köterei Ahrens an, die sich neben der Schmiede befindet und über einen kleinen Einfahrtweg zu erreichen ist. Das Haupthaus, dessen Balkengerüst aus dem Jahr 1566 stammt, ist ein Hallenhaus in Zweiständerbauweise. Es wurde ab 2009 bei uns wiederaufgebaut. Bei dem zweiten Gebäude handelt es sich um eine Remise, die 1885 erbaut und später zur Stellmacherei ausgebaut wurde. Von 2007 bis 2008 wurde das Gebäude im Museumsdorf wiederaufgebaut.

Dorfrundgang am 8. April 2020

Schmiede aus Dalvers
Heute stellen wir euch die Schmiede aus Dalvers (Landkreis Osnabrück) vor. Sie wurde 1815 auf dem Hof Thole erbaut und 160 Jahre später ins Museumsdorf transloziert. In dem Fachwerkbau sind inzwischen zwei Werkstätten untergebracht: Die Grobschmiede aus Platjenwerbe (Lkrs Osterholz) und die Kupferschmiede aus Dornum (Lkrs Aurich). Auch die Gerätschaften aus der Zeit Ende des 19. Jahrhunderts sind noch erhalten, beispielsweise die Esse, traditionelle Werkzeuge aber auch erste Maschinen.

Dorfrundgang am 30. März 2020

Hof Awick
Heute stellen wir Ihnen auf unserem Dorfrundgang den Hof Awick (Baujahr 1822, Wiederaufbau im Museumsdorf 1966–1967) vor. Das Besondere an dem Gebäude: Es handelt sich um eines der ersten Gulfhäuser im saterländischen Scharrel. Üblich waren in dieser Region nämlich eigentlich Hallenhäuser. Doch nach der Brandkatastrophe von 1821, bei der das Dorf Scharrel niederbrannte, entschied man sich für den Bau dieses zuvor nur in Friesland verbreiteten Hoftyps. Die Ernte wurde darin nicht mehr unterm Dach, sondern ebenerdig zwischen den Innenständern in den sogenannten Gulfen gelagert. Auch die Schiebefenster im Wohnteil sind Merkmale, die man als typisch ostfriesisch bezeichnen kann.

Dorfrundgang am 27. Februar 2020

Landarbeiterhaus und Kolonat Meyer
Auch in unseren Häusern gibt es vieles zu entdecken! Da ist zum Beispiel das Landarbeiterhaus aus Stapelmoorerheide (Landkreis Leer). Das Gulfhaus wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut. Direkt daneben steht das Kolonat Meyer aus Firrel, erbaut 1903 bis 1904, ebenfalls ein Gulfhaus. Das besondere an diesen Häusern? Die Einrichtung ist komplett erhalten! Das Kolonat Meyer nennen wir sogar "Zeitkapsel" - Denn mit dem Haus kamen nicht nur sämtliche Einrichtungsgegenstände, sondern auch viele Dokumente und Papiere zu uns ins Museumsdorf.
Fotos: Eckhard Albrecht

Dorfrundgang am 19. Februar 2020

Speicher aus Donstorf
Heute gucken wir uns auf unserem Dorfrundgang das älteste Gebäude im Museumsdorf an. Es handelt sich um den Speicher vom Hof Helmsmüller aus Donstorf (Landkreis Diepholz)! Er wurde um 1480 erbaut und weist typische bauliche Merkmale des Spätmittelalters auf: So wird das Außenfachwerk durch diagonale Verstrebungen unterstützt und unter dem Stroh verbirgt sich ein Lehmdach, das im Fall eines Feuers die gelagerte Ernte länger schützte. Wenn man genau hinschaut entdeckt man, dass ein kleiner Bereich in der Giebelfassade unverputzt ist - dadurch wird die Bauart sichtbar!
Der Speicher wurde von 1965 bis 1966 im Museumsdorf wiederaufgebaut!

Dorfrundgang am 11. Februar

Tischlerwerkstatt der Zimmerei Lürding
Heute werfen wir einen Blick in die Tischlerwerkstatt der Zimmerei Lürding. Der Zimmerermeister Johann Heinrich Lürding erwarb 1839 ein 9 Hektar großes Anwesen von einem Bauern, der nach Amerika auswandern wollte. Dadurch wurde Lürding zum Landbesitzer. In den folgenden Jahren errichtete er nach und nach Nebengebäude für den Betrieb, so auch 1840 das Werkstattgebäude und das Zimmereilager. Nach seinem Tod führte die Familie die Zimmerei zunächst weiter – bis sein Enkelsohn den Familienbetrieb nicht mehr übernehmen wollte. Danach wurde es ruhig in den Gebäuden. Doch schließlich fand man eine neue Bestimmung für sie: Ab 1973 wurden sie im Museumsdorf wiederaufgebaut!

Dorfrundgang am 3. Februar 2020

Wehlburg
Von der Bockwindmühle aus setzen wir heute unseren Rundgang fort. Ziel ist die Wehlburg mit ihrem prächtigen Ziergiebel. Sie ist eine der großen Hofanlagen bei uns im Museumsdorf und umfasst neben dem Haupthaus fünf weitere Gebäude: Torscheune, Dresch- und Getreidescheune, Backhaus, Schweinestall/Wagenscheune, sowie Remise/ Gänsestall. Der Hof war allerdings nicht immer so groß – Während das Haupthaus 1750 entstand, baute man die Remise/den Gänsestall erst nach 1888! Obwohl die Anlage imposant wirkt, war das Leben auf dem Hof für die Menschen beschwerlich. Sie lebten lange Zeit mit dem Vieh in einem Raum und der Rauch des Herdfeuers zog durch das ganze Haus. Erst nach und nach kam es zu Aufwertungen: Man baute etwa einen gusseisernen Ofen in die Stube, errichtete eine Scherwand zur Trennung von Mensch und Vieh und  schließlich kam auch ein Kamin mit Schornstein hinzu. Allerdings profitierte vor allem die Bauernfamilie von diesen Verbesserungen – Die Knechte und Mägde hatten zum Beispiel zu der beheizten Stube keinen Zutritt.
Die Hofanlage Wehlburg wurde von 1972 bis 1975 im Museumsdorf wieder aufgebaut.

Bockwindmühle aus Essern

Dorfrundgang am 29. Januar

Bockwindmühle aus Essern
Die Bockwindmühle aus Essern (Landkreis Nienburg) bildet die dritte Station auf unserem Dorfrundgang! Sie befindet sich seit 1966/67 bei uns im Museumsdorf. Erbaut 1638, zählt sie zu den ältesten Windmühlen Niedersachsens. Im Gegensatz zu neueren Mühlentypen besteht eine Bockwindmühle aus einem schweren, drehbaren Mühlenkasten, der auf einem zentralen Ständer in den Wind gedreht wird.

 

Dorfrundgang am 17. Januar 2020

Gröhnlohscheune
Nummer 2 auf unserem Dorfrundgang ist die Grönlohscheune (Baujahr 1850, Wiederaufbau im Museumsdorf 1979-1981). Das Wetter ist aktuell zwar nicht so strahlend, trotzdem lohnt sich ein Blick: Vormals Getreide- und Stallscheune mit großem Pferdestalltrakt und Knechtkammer, beherbergt sie nun einen Ausstellungsteil zur Umweltgeschichte am Beispiel des Oldenburger Münsterlandes. Ein Highlight ist sicher die riesige Dampflokomobile aus der Zeit um 1890, die den Menschen dabei half, die eher unfruchtbaren Moor- und Geestgebiete für die Landwirtschaft nutzbar zu machen.
Foto: Michael Stephan

 

Zehntscheune aus Arzen

Dorfrundgang am 9. Januar

Münchhausenscheune
Wir haben so viele schöne und verschiedene Gebäude im Dorf! Deshalb nehmen wir euch zwischendurch mit auf einen kleinen Dorfrundgang. Den Anfang macht unsere Zehntscheune aus Aerzen oder auch Münchhausenscheune (Baujahr 1561, Wiederaufbau 1977-1980).
Besucher kennen die Scheune als Eingang zum Gelände, außerdem befinden sich dort Vortragssaal, Magazin und Ausstellungsflächen. Früher wurde dort allerdings die Abgabe (der "Zehnt") der Bauern untergebracht. Der Name hat übrigens nichts mit dem Lügenbaron zu tun, sondern die Scheune wurde von einem anderen Verwandten, Hilmar von Münchhausen, in Aerzen errichtet.

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