Öffnungszeiten: März - Oktober 9:00 - 18:00 Uhr

Saatguttauschbörse, am 2. April und 1. Oktober

Saatguttausch von Nutzpflanzensorten – Saatgut Tauschen & Vielfalt Bewahren

2. April (Palmsonntag)
14 Uhr: „Saatgut von Nutzpflanzen selbst erzeugen – wie geht das?“ Vortrag mit Jutta Tellmann, Hof Awick
15 Uhr bis 16:20 Uhr: Tauschbörse im Hof Awick
1. Oktober 14-16 Uhr: Saatguttauschbörse im Hof Awick

Das kleine 1×1 der Planzenvermehrung zum Herunterladen >>>>>>>>

Saatgut ist Kulturgut!
Viele alte oder regionale Gemüsesorten gibt es nicht im Handel zu kaufen. Das hat viele Gründe. Vor allem lohnt sich die Zertifizierung und das Genehmigungsverfahren zur Sortenzulassung für die vielen oftmals nur regional verwendeten Sorten nicht. Auch weisen solche Sorten oft nicht die geforderte Gleichförmigkeit für eine solche Zulassung auf. Ohne die offizielle Zulassung darf jedoch kein Saatgut gewerblich in den Verkehr gebracht werden.
Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts war es üblich, Saatgut von den im Garten und auf dem Feld angebauten Nutzpflanzen zu ernten und zurückzuhalten, um es im nächsten Jahr wieder auszubringen. So entwickelte sich in den verschiedenen Regionen und Teilen der Welt eine riesige Vielfalt an Sorten, die angepasst an die Umweltbedingungen der unterschiedlichen Gebiete waren. Man tauschte sich aus, wenn mal etwas knapp wurde und selektierte nach Gesundheit und Geschmack der Pflanzen und ihrer Früchte. Heute ist diese Tradition der Saatgutvermehrung abhandengekommen. Es gibt nur noch sehr wenige Gärtner und Bauern, die ihr eigenes Saatgut verwenden. Das hat zur Folge, dass mittlerweile rund 80 bis 90% der gesamten Nutzpflanzenvielfalt die es einmal gab ausgestorben sind.
Das Museumsdorf Cloppenburg baut viele alte und regionale Nutzpflanzensorten Jahr für Jahr an und bewahrt sie so für die Zukunft. Wenn auch Sie sich am Erhalt dieses lebendigen Kulturgutes beteiligen möchten, haben Sie die Möglichkeit bei unserer Saatguttauschbörse Samen von einigen in den Museumsgärten angebauten Gemüsesorten im Tausch gegen selbst geerntete Sämereien aus Ihrem Garten oder gegen eine kleine Spende zu erwerben.

Wie mache ich das?
Selbst geerntete Sämereien zum Tausch sollten in kleinen Portionen, z.B. in Papiertütchen, abgepackt werden und deutlich mit Namen der Pflanze bzw. Sorte sowie dem Erntejahr beschriftet sein. Außerdem sind Informationen zur Herkunft (Wer hat das Saatgut angebaut und wo stammt das Ausgangsmaterial her?) und ein paar Stichpunkte zur Beschreibung der Sorte sehr vorteilhaft.
Es eignet sich nur Saatgut von nachbaufähigen Sorten. Das bedeutet, die nachgezogenen Pflanzen haben wieder die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanzen. Bei Hybridsorten funktioniert das nicht. Auch muss darauf geachtet werden, dass sich die Sorten bei der Befruchtung nicht kreuzen, dazu müssen je nach Pflanzenart unterschiedliche Abstände bei der Blüte eingehalten werden. Sie sind noch neu in dem Thema ‚Nachbau von Gemüse aus selbst gezogenem Saatgut‘?

Rund um die Tauschbörse gibt es viele Informationen zum Thema nachbaufähige Gemüsesorten und den Anbau und die Ernte von eigenem Saatgut zu Weiterverwendung im eigenen Garten.

Die Museumsgärtnerin Jutta Tellmann beantwortet gerne Ihre Fragen und steht mit Rat zur Verfügung.
Sie können bei uns tauschen, finden, mitbringen, verschenken, teilen: Gemüsesaatgut von allerlei Art: Bohnen, Erbsen, Kohl, Tomaten, Kürbis, Radieschen, Lauch, Salat…
Zierpflanzen wie Akelei, Ringelblumen, Stockrosen u.v.m.
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